GAV für Belair Flugpersonal unterzeichnet
Die Charter-Fluggesellschaft Belair hat das Ziel, ihre Gesamtarbeitsverträge (GAV) für das Kabinen- und Cockpit-Personal noch in diesem Jahr abzuschliessen, erreicht. Diese Woche fand am Flughafen Zürich-Kloten die Unterzeichnung der Arbeitsverträge statt. Die neuen GAV-Regelungen haben für 120 Flight Attendants und 35 Piloten rückwirkend zum 1.11.2002 Gültigkeit. Für die Ferien-Fluggesellschaft der Hotelplan Gruppe ist die Basis für eine langfristig ausgerichtete Sozialpartnerschaft gelegt.
Gut ein Jahr nach ihrer Gründung haben die Belair Airlines AG und ihr Kabinen- und Cockpit-Personal die Vertragsverhandlungen abgeschlossen und Gesamtarbeitsverträge unterzeichnet. Bereits im Frühling schlossen sich die Belair-Piloten im Verband belpers zusammen. Ende August formierte sich das Kabinen-Personal in der VBF (Vereinigung Belair Flight Attendants). In trilateralen Verhandlungen zwischen den beiden Personalverbänden und der Belair-Geschäftsleitung wurden im September die Verhandlungen aufgenommen (siehe auch Chronologie zum Belair-GAV).
«Versprechen eingehalten»
«Wir haben es heute geschafft, unser Versprechen vom November 2001, das wir kurz nach Betriebsaufnahme der Belair in einer höchst turbulenten Zeit abgegeben haben, einzulösen: Die Realisierung von Gesamtarbeitsverträgen für das gesamte Flugpersonal», so Beat Schär bei der Unterzeichnung. Für den Belair CEO sind die GAV-Rahmenbedingungen wichtige Elemente für den unternehmerischen Erfolg. «Nun liegt es an uns, diese Vertragswerke optimal für unsere Ferienfluglinie einzusetzen».
Im März 2003 wird an der Belair Generalversammlung ein Delegierter der Belair-Mitarbeitenden Einsitz in den Verwaltungsrat der Charter-Fluggesellschaft nehmen.
Belair-Gesamtarbeitsverträge – Chronologie
Oktober 2001
Gründung der Belair Airlines AG durch die Hotelplan Gruppe. Die Ferienfluggesell- schaft nimmt mit 120 ehemaligen Mitarbeitenden der Balair den Flugbetrieb auf. Während die GAV-Verhandlungen mit dem Cockpit-Personal, vertreten durch Aeropers, nahtlos zum Abschluss kommen, werden mit dem Kabinen-Personal vorübergehend Einzelarbeitsverträge geschlossen. Grund für die gescheiterten GAV-Verhandlungen ist ein Konflikt mit dem Schweizer Kabinenpersonal-Verband Kapers.
November
Im weiteren Verlauf des Konflikts, der vor allem im Zeichen des Swissair-Konkurses steht, lehnt Belair den Verband Kapers als Verhandlungspartner ab und besteht auf einer Fortführung der Gespräche mit dem Belair Kabinen-Personal. Die Geschäftsleitung bekennt sich nachhaltig zur Absicht eines GAV für die Flight Attendants.
Februar 2002
Innerhalb der Belair wird die Bildung eines eigenen Verbands, der als Sozialpartner für das Kabinen-Personal fungieren soll, angeregt. Die Geschäftsleitung strebt an, sowohl für das Cockpit- als auch für das Kabinen-Personal einen zeitgemässen neuen GAV zu erarbeiten. Dieser soll allgemeine Regelungen für das Flugpersonal und daneben spezifische Regelungen für Cockpit und Kabine beinhalten.
März
Die Belair-Piloten organisieren ihre Interessen im Verband belpers.
August
Das Kabinen-Personal der Belair gründet die VBF (Vereinigung Belair Flight Attendants).
September
Nach Formierung beider Sozialpartner werden die Vertragsverhandlungen aufgenommen. Die Gespräche finden trilateral, d.h. zwischen den beiden Personalverbänden und der Belair Geschäftsleitung statt – ein Novum in der Airline-Branche.
Oktober
Einigung über die Vertragsentwürfe.
November
VBF und belpers legen ihren Mitgliedern die Verträge zur Abstimmung vor. Der Verwaltungsrat der Belair genehmigt die Gesamtarbeitsverträge unter Vorbehalt der Zustimmung durch die beiden Verbände.
Dezember
VBF und belpers nehmen den Inhalt der Gesamtarbeitsverträge in ihrer Wahl an. Die Vertragsunterzeichnung findet am 10.12.2002 statt.